Skip to main content

Christine Müller

Christine Müller - Tellus Academy, Ludwigshafen am Rhein

Ludwigshafen

  • Deutsch als Fremdsprache (DaF) für alle Niveaustufen (A1–C2)
  • Business-Deutsch & berufsbezogene Kommunikation
  • Jobcoaching
  • Bewerbungsfotos

Ich werde niemals Lehrerin.

Diesen Satz habe ich früher oft gesagt – fast schon trotzig, als wäre er ein Versprechen an mich selbst. Und doch hat das Leben, wie so oft, andere Pläne geschmiedet. Heute stehe ich hier und begleite Menschen beim Deutschlernen. Nicht als klassische Lehrerin im Frontalunterricht, sondern als Sprachcoach – mit offenem Ohr, offenem Herzen und einem klaren Ziel: Brücken zwischen Sprachen, Kulturen und Menschen zu bauen.

Das Leben hat seinen eigenen Humor. Manchmal führt es uns genau dahin, wo wir nie hinwollten – und plötzlich fühlt es sich genau richtig an. Vielleicht ist es das, was Entwicklung bedeutet: nicht starr einem Plan zu folgen, sondern bereit zu sein, sich überraschen zu lassen.

Seit 2016 bin ich Teil der Bildungswelt. Der Weg begann unspektakulär – mit einem Praktikum bei einem Bildungsträger. Dann kam das Studium der Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik, gefolgt vom Master in Deutsch als Fremdsprache. Auf diesem Weg habe ich mit Jugendlichen in Vorbereitungsklassen gearbeitet, mit ukrainischen Grundschulkindern gesprochen, gestaunt, gecoacht – und natürlich mit Erwachsenen gelernt, gelacht und gewachsen.

Sprachförderung ist für mich weit mehr als das Vermitteln von Grammatikregeln und Wortschatz. Sprache ist Identität. Wer eine neue Sprache lernt, betritt eine neue Welt – und entdeckt dabei oft unbekannte Facetten der eigenen Persönlichkeit. In diesen Momenten, wenn jemand zum ersten Mal einen Gedanken in einer neuen Sprache formt und sich selbst damit ein Stück näher kommt, geschieht etwas Magisches.

Dabei ist mir besonders wichtig, dass mein Unterricht nicht auf sturem Auswendiglernen basiert. Sprache entsteht nicht im Vakuum. Sie lebt – im Alltag, im Miteinander, in den Erfahrungen der Lernenden. Deshalb setze ich auf Autonomie, auf Selbstwirksamkeit, auf echtes Verstehen. Ich gestalte meinen Unterricht so, dass er an der Lebenswelt der Lernenden andockt, dass er Fragen aufgreift, die gerade relevant sind – und Raum lässt, um selbst Antworten zu finden. Denn wer Sprache wirklich begreifen will, muss sie leben dürfen.

Vielleicht ist genau das mein Warum: Menschen dabei zu helfen, ihre Stimme zu finden – in einer Sprache, die zunächst fremd war und doch ein Zuhause werden kann.

Und heute denke ich mir mit einem Schmunzeln:

Lehrerin zu sein – das ist eigentlich ziemlich großartig.